Arbeiten in der Pflege
Wer Mitglied im FlexiTeam ist, muss unkompliziert sein und sich schnell einarbeiten können: genau das Richtige für Gentiana Reger. puls hat die Pflegekraft während einer Schicht begleitet.
Text: Prem Lata Gupta
Fotos: Nick Neufeld
Illustrationen: © Lars Heppner/MMA

16:55 Uhr – Gleich geht es los
Diese Woche arbeitet Gentiana Reger auf der HTG 3, einer Station der Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie. Seit August gehört die Medizinische Fachangestellte dem FlexiTeam des Klinikums Braunschweig an, das je nach Bedarf die Pflege entlastet. „Es ist sehr abwechslungsreich. Früher war ich in Arztpraxen tätig. Aber die Arbeitszeiten dort lassen sich nicht so gut mit dem Familienleben vereinbaren.“ Oft entscheidet sie sich für Spät- oder Nachtschichten: So kann ihr Ehemann nach eigenem Dienstschluss die gemeinsamen vier Kinder betreuen.
17:00 Uhr – Infos bei der Übergabe
Gemeinsam geht die 37-Jährige mit Pflegefachkraft Javaher Debbabi alle Patientinnen und Patienten auf Station durch. Wer wurde entlassen, wer muss täglich gewogen werden, um Wassereinlagerungen zu kontrollieren, wer soll nach der Operation zunächst nur leichte Nahrung zu sich nehmen? Gentiana Reger strahlt gute Laune aus, sie lacht gern. Eine Kollegin hat sie nicht gleich wiedererkannt – für die Frau aus dem FlexiTeam kein Problem: Das kann vorkommen, wenn man immer wieder die Station wechselt.


17:15 Uhr – Vor der Entlassung
Im Zimmer 33 steht ein Patient kurz vor der Entlassung. Morgen soll es in die Reha-Klinik nach Bad Lauterberg gehen: Volker Grundmann hat bei einer Operation eine neue Herzklappe erhalten, und bislang geht es ihm gut nach dem Eingriff. Gentiana Reger hängt als letzte Antibiotikagabe eine neue Infusion an. Und obwohl der Diabetiker als gut eingestellt gilt mit seinen Medikamenten, misst sie vorsorglich noch einmal seinen Blutzucker.
18:00 Uhr – Es gibt Abendbrot
32 Betten hat die Station: Jetzt werden Tabletts an die Patientinnen und Patienten verteilt. Gentiana Reger versorgt die Kranken nicht nur mit Essen. Sie befüllt auch Tassen mit heißem Wasser, viele mögen einen Tee zum Abendbrot. Gentiana Reger selbst trinkt während ihrer Pause einen Kaffee. „Etwas zu essen bringe ich mir nur bei Nachtschichten mit.“


20:05 Uhr – Eine Runde messen
Mit dem Messturm unterwegs: Dieses Gerät ist äußerst praktisch – mit ihm lassen sich Vitalzeichen bei Patientinnen und Patienten ermitteln. Blutdruckwerte, Sauerstoffgehalt des Blutes, Puls, Temperatur und andere Informationen werden nicht mehr von Hand eingetragen, sondern gehen elektronisch ins System. Für Mitarbeitende in der Pflege bedeutet dies eine spürbare Arbeitserleichterung und Zeitersparnis.
22:10 Uhr – Volle Konzentration
Die Medizinische Fachangestellte „stellt Medikamente“, wobei sie kleine Kunststoffbehälter mit Tabletten und Kapseln für sämtliche Erkrankten auf der Station individuell befüllt. Gentiana Reger betont, dass hierbei besondere Sorgfalt gefragt ist. „Und es ist zeitintensiv, man braucht etwa zwei Stunden.“ Diese Tätigkeit bedeutet übrigens, bereits Vorarbeit für die nächste Schicht zu leisten. Ihr eigener Dienst dauert heute bis um ein Uhr nachts. Mit ihrer 75-Prozent-Stelle am Klinikum und den ungewöhnlichen Einsatzzeiten ist sie mehr als zufrieden. „Noch nie hat mir die Arbeit so viel Freude gemacht wie hier.“

Informative Links
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