Neuer Name, neuer Standort

Mehr Platz für Arbeitsmedizin

Das Institut für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (skbs INA) des Klinikums Braunschweig firmiert jetzt unter diesem neuen Namen und zieht noch 2025 um. skbs INA-Leitung Dr. Helena Auber spricht mit puls über den Vorteil des zukünftigen Standortes.

Text: Prem Lata Gupta
Foto: Nick Neufeld

Frau Auber

Zur Person

Dr. Helena Auber leitet das Institut für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin am skbs, kurz skbs INA. Sie begann ihre ärztliche Laufbahn am Universitätsklinikum Regensburg. Sie ist Fachärztin für Allgemeinmedizin und Fachärztin für Arbeitsmedizin. In der Arbeitsmedizin arbeitete sie seit 2009 zunächst im medizinischen Dienst bei Airbus Hamburg-Finkenwerder. Ab 2013 bis zu ihrem Wechsel 2024 an das Klinikum Braunschweig leitete Dr. Auber den Betriebsärztlichen Dienst der ExxonMobil GmbH Deutschland, Rumänien, Kasachstan und Polen. Ihr Team am skbs INA umfasst 25 Mitarbeitende. Dazu gehören auch Fachleute im Sozialdienst und im Deeskalationsmanagement.

Mit skbs INA hat das Institut statt einer vormals langen Bezeichnung nun einen kurzen Namen. Warum?

Der Name ist prägnant und leicht einprägsam. skbs INA steht für Institut für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Unsere Aufgabenbereiche – zu denen auch Sozialberatung, Deeskalations­management und Umweltschutz gehören – bleiben natürlich unverändert. Ich bin überzeugt, dass ein gut gewählter Name dabei hilft, sich im Markt klar von der Konkurrenz abzuheben.

Welche Unternehmen betreut das skbs INA?

In erster Linie betreuen wir natürlich die Beschäftigten des Städtischen Klinikums Braunschweig. Für sie haben wir unser internes Leistungsspektrum erweitert: Neben den gesetzlich vorgeschriebenen Untersuchungen bieten wir auch individuelle Gesundheitsberatungen an – ein Angebot, das stark nachgefragt wird. Darüber hinaus ist unser Institut im Rahmen arbeitsmedizinischer Verträge auch für externe Unternehmen und Institutionen tätig, zum Beispiel die Stadtverwaltung, die Feuerwehr und die Klinikdienste. Hinzu kommen zahlreiche Arztpraxen und Handwerksbetriebe. Wir führen verkehrsmedizinische Untersuchungen für Personen durch, die Busse oder Lkw fahren. Je nach Bedarf prüfen wir die gesundheitliche Eignung für bestimmte Tätigkeiten, führen Einstellungsuntersuchungen durch oder übernehmen im Auftrag umfassende medizinische Check-ups. Unser Ziel ist es, unser Angebot künftig noch weiter zu öffnen und auszubauen.

Warum ist gerade das Institut, das Sie leiten, dafür ein guter Partner?

Mein Team setzt sich aus erfahrenen Fachkräften zusammen – sowohl ärztlichem als auch nicht ärztlichem Personal –, die ihre Expertise über viele Jahre hinweg kontinuierlich ausgebaut haben. Jede Firma und Institution erhält bei uns eine feste Kontaktperson, die individuell betreut und unterstützt. Dabei legen wir großen Wert auf ein hohes Maß an Kompetenz und Zuverlässigkeit. Die Qualität unserer arbeitsmedizinischen Leistungen ist für mein Team ein zentraler Motivationsfaktor und Grundlage unserer Arbeit.

Das Institut trägt nicht nur einen neuen Namen, es zieht auch um. Wie sieht der Zeitplan dafür aus?

Wir ziehen noch in diesem Jahr von der Freisestraße in die unmittelbare Nähe des größten Klinikumstandorts, nur einen Katzensprung vom Fichtengrund (ehemals Salzdahlumer Straße) entfernt. Einige Mitglieder des Teams – aus den Bereichen Umwelt, Sicherheit, Deeskalationsmanagement sowie die Sozialarbeiterin – sind bereits umgezogen.

Welche Vorteile hat der neue Standort?

Wir verfügen nun über mehr Räumlichkeiten und somit zusätzliche Untersuchungsplätze. Besonders die Mitarbeitenden am größten Standort profitieren davon, da sie künftig deutlich kürzere Wege zu uns haben. Mein Team freut sich zudem, näher am Geschehen vor Ort zu sein.

Es ist belegt, dass in der Krankenstatistik psychische Erkrankungen einen hohen Anteil ausmachen. Wie stehen Sie dazu?

Ich denke, dass wir heutzutage die Themen offener besprechen. Meine Erfahrung ist, dass es hier auch genderbezogene und generationenbezogene Unterschiede gibt. Die Generation meiner Kinder redet beispielsweise viel offener über die Themen mentaler Gesundheit – das ist aus meiner Sicht großartig. Hinweise auf Überlastungen kommen durch die Mitarbeitenden selbst, die Führungskräfte und manchmal durch Teams. Hier sind Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber aber auch mit neuen Herausforderungen konfrontiert.

Was geschieht, wenn Sie Hinweise auf Überlastungen bekommen?

Wir gehen dorthin, wo Arbeit stattfindet – direkt in die Abteilungen und auf die Stationen. Das ist Teil unserer Aufgabe im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung. Dabei suchen wir das Gespräch mit den Führungskräften: Was belastet Ihre Mitarbeitenden? Wie funktioniert die Zusammenarbeit im Team? Denn Konflikte am Arbeitsplatz können schwerwiegende Folgen haben – sie führen nicht selten zu Fehlern, Krankmeldungen oder sogar zu Fluktuation. In enger Zusammenarbeit mit dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement entwickeln wir gezielte Unterstützungsangebote. Bei Bedarf beziehen wir auch eine externe Arbeitspsychologin ein. Wenn es zu Spannungen oder Konflikten im Team kommt, können wir zudem eine Mediation über unsere erfahrene Sozialberaterin anbieten.

Wie verstehen Sie Ihre Funktion im Klinikum?

Wir sehen uns als Beraterinnen und Berater. Die Verantwortung aber liegt bei der jeweils zuständigen Führungskraft. Wie in jedem anderen Unternehmen kommt es auch im Klinikum darauf an, dass Vorgesetzte ein Gespür dafür haben, wenn es Mitarbeitenden und dem Team nicht gut geht. Das kann ja auch ein privates Thema sein, das bedrückend ist. In solchen Situationen die Frage „Wie geht es dir/euch?“ zu stellen, halte ich für enorm wichtig.

Dr. Helena Auber

Leitung des Instituts für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (skbs INA)

skbs INA

Institut für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin des Klinikums Braunschweig

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Arbeitsmedizin

  • Befasst sich mit gesundheits- und leistungsrelevanten Faktoren im Betrieb
  • Allgemeine und arbeitsplatzbezogene Gesundheitsberatung
  • Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen
  • Schutzimpfungen bei infektionsgefährdenden Tätigkeiten
  • Beratung und Unterstützung bei beruflicher Rehabilitation und Wiedereingliederung

Betriebsärztinnen und Betriebsärzte

  • Pflicht-, Angebots- und Eignungsuntersuchungen
  • Beratung der Mitarbeitenden zu gesundheitlichen Fragen
  • Teilnahme an Betriebsbegehungen im Hinblick auf mögliche Gesundheitsgefahren
  • Unterstützung beim betrieblichen Gesundheitsmanagement
  • Beratung zu Schutzmaßnahmen, Suchtprävention und psychischer Gesundheit der Mitarbeitenden
  • Unterstützung des betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM)

Sozialberatung

  • Beratung bei persönlichen Problemen von Mitarbeitenden wie Burnout oder Familienkonflikten
  • Beratung bei beruflichen Problemen wie Mobbing, Überforderung, Wiedereinstieg nach Krankheit oder Elternzeit
  • Mediationsangebot bei Problemen im Team
  • Ansprechpartner bei Suchterkrankungen

Deeskalationsmanagement

  • Befasst sich mit den Themen Gewalt, Aggression und Konflikten jeglicher Art
  • Schulung aller Berufsgruppen im Klinikum durch Fachleute
  • Teamcoaching auf den Stationen
  • Nachsorge für Mitarbeitende nach belastenden Ereignissen

Arbeits- und Umweltschutz

  • Präventivmaßnahmen, um Mitarbeitende vor Krankheits- und Unfallrisiken zu schützen
  • Umweltschutz durch sorgsamen und schonenden Umgang mit Ressourcen

Arbeitssicherheit

  • Förderung des Sicherheits- und Gesundheitsbewusstseins der Mitarbeitenden
  • Beseitigung von Sicherheitsmängeln mit dem Ziel, Arbeitsunfälle zu reduzieren
  • Beratung bei der Planung oder Veränderung von Betriebsanlagen
  • Beratung bei der Einführung von Arbeitsstoffen mit gesundheitsgefährdendem Potenzial
  • Beratung bei der Auswahl von Schutzausrüstung

Gefahrstoffmanagement

  • Schutzmaßnahmen für Mitarbeitende im Umgang mit Zytostatika durch Mit
  • Schutzmaßnahmen für Mitarbeitende im Umgang mit Chemikalien im Labor und in der Pathologie
  • Schutzmaßnahmen für Mitarbeitende im Umgang mit Desinfektions- und Reinigungsmitteln

Umwelt

  • Betriebsbeauftragter für Abfall gemäß Kreislaufwirtschaftsgesetz
  • Gefahrgutbeauftragter
  • Controlling von Umweltdienstleistungen
  • Kontrollen und Begehungen an allen Klinikumsstandorten

Umweltökonomie

  • Beurteilung und Abschätzung, was wirtschaftlich ist und die Umwelt schützt
  • Recycling von Wertstoffen

Abfallorganisation

  • Sichere und rechtskonforme Entsorgung von 47 Abfallarten, zum Beispiel Infektionsabfall, Organabfälle nach OPs, Kanülenabwurfbehälter
  • Überwachung und Dokumentation der Abfallentsorgung

Abwasser

  • Einhaltung rechtlicher Vorgaben bei der Einleitung von Klinikumsabwasser in die Kanalisation
  • Überwachung und Kontrolle der Abwasser-Einleite-Punkte, zum Beispiel der Fettabscheider in der Krankenhausküche
  • Gesetzliche Überwachung durch die Stadt Braunschweig

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