Patientenbegleitdienst
Im Patientenbegleitdienst ist Kondition gefragt! Zehn bis zwölf Kilometer legt Daniel Nitz täglich in der Salzdahlumer Straße zurück – ganz zu schweigen vom Gewicht der Klinikbetten, die er dabei durchs Haus bewegt. Für ihn genau der richtige Job.
Autorin: Margot Dankwerth
Daniel Nitz
Patientenbegleiter
Fitness hat Quereinsteiger Nitz, seit elf Jahren im Team, schon in seinen früheren Berufen bewiesen: Zunächst Mitte der 1990er-Jahre in der Ausbildung als Tief- und Straßenbauer. Danach vier Jahre Bundeswehr, zuletzt als Kommandant einer Panzertruppe, anschließend die Umschulung zum Rettungssanitäter. Im Jahr 2013 dann der Wechsel vom Rettungsdienst ans Klinikum Braunschweig. Warum? „Die Dauerbelastung und der Stress beim Einsatz auf der Straße wurden mir zu viel“, sagt der 47-Jährige. Seine Frau, Pflegefachkraft am Klinikum, gab ihm den Tipp, sich als Patientenbegleiter zu bewerben.
Die meisten Einsätze in der Frühschicht
Rund 50 Mitarbeitende umfasst der Patientenbegleitdienst, der rund um die Uhr alle Stationen des Klinikums mit seinen über 900 Betten bedient. Die meisten sind Männer, denn schon die Betten haben ein Eigengewicht von rund 150 Kilogramm – aber einige starke Frauen sind auch dabei. Die Stationen oder Funktionsbereiche geben ihre Aufträge in ein Computerprogramm ein: Die einzelnen Anforderungen landen dann auf den Diensthandys der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Aufenthaltsraum.
„In der Frühschicht haben wir eine Mindestbesetzung von 18 Leuten, denn dann gibt’s die meisten Einsätze. Wir bringen die Patientinnen und Patienten beispielsweise von der Notaufnahme auf die zugeordnete Station, vom Krankenzimmer zum OP oder zum Röntgen oder vom Aufwachraum zurück ins Zimmer.“ Etwas ruhiger wird es in der Spätschicht, sagt Daniel Nitz, dann sind sechs Teammitglieder im Einsatz. Nachts stehen zwei bereit. „Auch dann gibt es genug zu tun, meistens werden wir von der Notaufnahme angefordert, weil Transporte zum Röntgen, zum CT oder auf Station anstehen.“
Darum gibt es Wartezeiten
Der Ton zwischen Patientenbegleitung und Pflegefachkräften kann dabei schon manchmal rauer werden. „Auf den Stationen herrscht Stress, weil Personal fehlt. Aber das Problem haben auch wir. Erkrankte müssen zuweilen warten – wenn richtig viel los ist, kann es eine Stunde oder länger dauern, bis jemand beispielsweise im Zimmer abgeholt oder vom Röntgen zurück auf Station gebracht wird. Da ist Verständnis von beiden Seiten gefragt.“
Auch den auf Abholung wartenden Patientinnen und Patienten, sagt Nitz, sei häufig schwer zu vermitteln, warum er nicht nach Ablieferung eines Transports gleich einen anderen mit zurücknehmen könne – „dann muss ich erklären, dass ich bereits einen neuen Auftrag im Handy habe, und bald ein Kollege kommt. Das ist nicht immer schön.“
Feinfühligkeit ist von Vorteil
Was sind die Voraussetzungen für diesen Job? Erforderlich ist eine abgeschlossene Berufsausbildung, regelmäßig muss auch ein Erste-Hilfe-Nachweis erbracht werden. Neue Kolleginnen und Kollegen werden vom Team eingearbeitet. „Man sollte darüber hinaus offen für Menschen sein, die sich gerade in einer belastenden Situation befinden“, sagt Daniel Nitz, „man entwickelt mit der Zeit ein Gespür dafür, ob jemand sprechen will oder nicht.“
Ihm gefällt am Job, dass jeder Arbeitstag anders verläuft, dass er Kontakt mit Menschen hat und helfen kann, das ist ihm wichtig. Dass seine Frau vom Fach ist, kommt dazu: „Man kann sich über Berufliches austauschen und der andere weiß sofort, worum es geht.“ Sein Lieblingsort, abgesehen vom Zuhause? „Das Stadion von Eintracht Braunschweig. Ich bin leidenschaftlicher Fan!“
Alles frisch: Jeder Neuzugang braucht ein Bett.
Großer Fan: Daniel Nitz vor dem Fußballstadion.
Rockig: Die Toten Hosen mag er besonders gern.
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