Juliane Canbulat sitzt mit ihren Kollegen am Besprechungstisch. „Der Bewerber ist nicht aufgetaucht“, sagt Philip Oertel und deutet auf einen Eintrag in einer bunten Liste. „Ich rufe ihn an.“ Armin Heller zeigt auf einen anderen Listeneintrag: „Diese Mitarbeiterin habe ich gestern noch mal erreicht – wir haben eine tolle Möglichkeit zur Anpassung der Arbeitszeit gefunden, sie bleibt.“ Juliane Canbulat macht sich Notizen: „Super, ich nehme das morgen mit in die Besprechung mit den Stationsleitungen.“

„Ich freue mich auf Sie, bis morgen“, beendet Juliane Canbulat ein Telefonat mit einer Bewerberin, die sich am selben Morgen per E-Mail als Pflegefachkraft für die Frauenklinik beworben hat. „Wir melden uns maximal innerhalb einer Stunde nach Bewerbungseingang zurück“, erzählt die ehemalige Stationsleitung der Psychiatrie. „Unser schnellstes Einstellungsverfahren hat vier Minuten gedauert – es ist wichtig, dass sich die Leute direkt abgeholt und ernst genommen fühlen.“

Das Trio des Pflegerecruitings hospitiert zweimal jährlich in den rund 70 Bereichen des Klinikums, um jede Station kennenzulernen. „Wir wissen dann viel besser, welcher Mensch wohin passt, wie die Anforderungen und auch die Zusammensetzung der Teams sind“, erzählt Juliane Canbulat, während sie sich mit ihrer Zugangskontrollkarte Zutritt zum Kleiderautomaten in der Celler Straße verschafft. Kurz darauf ist sie in passender Arbeitskleidung auf dem Weg in die Radioonkologie.

„Wir müssen die Infusion noch entlüften“, erklärt Sandra Dreschler, die heute gemeinsam mit Kollegin Katharina Stübig die Hospitation begleitet. Juliane Canbulat kennt die nötigen Handgriffe – vor ihrer leitenden Position in der Psychiatrie hat sie selbst 13 Jahre als Pflegefachkraft gearbeitet. „Wie läuft es für euch hier auf Station?“, fragt sie. „Kann ich euch bei etwas unterstützen?“

Auf dem Rückweg ins Büro in der Freisestraße trifft Juliane Canbulat den Pflegedirektor Rick Pieger: „Wir konnten die Einstellungszahlen im letzten Monat noch einmal steigern“, erzählt sie ihrem direkten Vorgesetzten. „Ich zeige es morgen im wöchentlichen Meeting.“ Kurz darauf bereitet sich die Pflegerecruiterin auf eine Fallberatung vor: „Wir unterstützen auch dabei, wenn sich jemand beruflich verändern möchte. Es gibt immer eine passende Alternative hier bei uns im Klinikum – wir haben viele Möglichkeiten.“