„Die Anliegen sind so bunt wie unsere Gesellschaft“, erzählt Babs Breiding, die seit März mit einer Halbtagsstelle als Sozialarbeiterin an der Berufsfachschule Pflege des Klinikums Braunschweig tätig ist. Diese Position wurde neu geschaffen.

Hintergrund: „Meine Kollegin Mandy Isola, die als Sozialberaterin des Klinikums die Auszubildenden zuvor mit betreut hat, ist mit dem Angebot für sämtliche Mitarbeitenden des Hauses ausgelastet“, erklärt Babs Breiding.

„Grundsätzlich bin ich Ansprechpartnerin für höchst unterschiedliche Fragestellungen. Sie sind so vielfältig wie die Auszubildenden selbst. Unsere Schülerinnen und Schüler stellen eine sehr heterogene Gruppe dar – in Bezug auf Alter, Biografie, Herkunft, berufliche Vorerfahrungen oder auch die aktuelle Lebenssituation. Das bringt viele Chancen, aber auch Herausforderungen mit sich. Die Ausbildungsinhalte sind sehr eng getaktet und der Beruf der Pflegefachkraft ist eine sehr herausfordernde Tätigkeit, physisch wie psychisch. Im Dialog mit mir kann es aber auch um Wohnungsangelegenheiten oder finanzielle Schwierigkeiten gehen, um Konflikte oder Probleme im privaten sowie im beruflichen Umfeld. Auch Lernschwierigkeiten und Prüfungsangst können ein Thema sein.“

Dazu kommt: Einige Auszubildende stammen aus dem Ausland und sind gerade erst hier angekommen – sie müssen sich in die Ausbildung einfinden und außerdem in einer völlig neuen Umgebung zurechtkommen.

Wichtig ist Babs Breiding der stets vertrauensvolle und transparente Umgang mit allen Ratsuchenden. „Ich unterliege der Schweigepflicht und nehme diese auch sehr ernst. Sollten doch Absprachen mit anderen Beteiligten notwendig sein, bespreche ich das vorab immer mit den Schülerinnen und ­Schülern.“

Ein weiterer wichtiger Aspekt ihrer Tätigkeit ist es, eine demokratische Grundhaltung zu vermitteln. „So vielfältig wie unsere Auszubildenden und Mitarbeitenden sind auch die Patientinnen und Patienten, mit denen sie als Pflegefachkräfte arbeiten, und die Gesellschaft, in der wir leben. Dies wollen wir aktiv vermitteln. In Form von verschiedenen Aktionen – etwa zum 75. Geburtstag des Grundgesetzes oder anlässlich des Christopher Street Days in Braunschweig – sensibilisieren wir die Ausbildenden und die Auszubildenden.“

Ihr neuer Job vereint genau das, was Babs Breiding sich erhofft hat. „Ich war beruflich schon in einigen Bereichen therapeutisch und beratend tätig, aber noch nie so allumfassend. Jeder aus der Schule und dem beteiligten Umfeld, was unsere Azubis betrifft, kann erst einmal mit seinem Anliegen zu mir kommen. Wir schauen, ob wir das aktuelle Problem gemeinsam überwinden können oder ob andere Anlaufstellen nötig sind. Dann suche ich die passenden Kontakte, sei es eine Psychotherapie, eine Reha, eine Behörde oder eine andere Stelle. Ich bin dazu da, eine Lösung zu finden.“