Spezialgebiet Atemtherapie

Physiotherapie in der Klinik

Andreas Dietrich betreut als Physiotherapeut täglich Patientinnen und Patienten, die an Erkrankungen der Atemwege, Verletzungen des Rückenmarks oder Tumoren im Gehirn leiden. Sein Spezialgebiet ist die Atemtherapie.

Autorin: Sabrina Mandel

08:30 Uhr – Auf die Beine kommen

Nach morgendlicher Frühbesprechung, Begleitung der Visite und der Dienstplanung besucht Andreas
Dietrich eine ältere Patientin mit der Lungenerkrankung COPD, die vor ein paar Tagen wegen starker Luftnot in die Pneumologie kam. Der Physiotherapeut begleitet ihre unsicheren Schritte am Gehwagen und behält ihre Sauerstoffsättigung und ihren Puls über das Oximeter im Blick, ein kleines Gerät, das er ihr vor der Trainingseinheit an den Finger gesteckt hat. „Richten Sie sich langsam auf. Atmen Sie tief ein und aus. Ich bin hier, Ihnen passiert nichts.“

11:05 Uhr – Bunte Kugel

Eine andere Patientin hatte eine Lungenentzündung: Andreas Dietrich erklärt ihr die Funktion eines Atemtrainers mit farbigen Kugeln, den sie am Folgetag zu ihrer Entlassung mit nach Hause nehmen wird. „Nehmen Sie ihn in die Hand und das Mundstück in den Mund. Die vordere rote Kugel, die soll schweben. Atmen Sie bitte ein. Dann die Luft anhalten, das Mundstück herausnehmen und durch die geschlossenen Lippen wieder ausatmen.“ Durch die Übung soll eine gesunde Tiefenatmung wiederhergestellt werden.

11:27 Uhr – Drehen und dehnen

Anschließend zeigt der Physiotherapeut derselben Patientin weitere Atemübungen für zu Hause: „Es geht darum, die kleinen Lungenbläschen wieder zu öffnen. Tief durch die Nase einatmen und durch den Mund ausatmen.“ Der Physiotherapeut dreht den Oberkörper der Patientin leicht seitlich nach hinten. „Wir dehnen den Brustkorb und erreichen dadurch eine Volumenvergrößerung bis in den Lungenlappen, in dem die Entzündung jetzt ausheilt.“

12:59 Uhr – Rad fahren

In der Neurochirurgie liegt eine Patientin mit einem Bandscheibenvorfall im Lendenwirbelbereich und einer Lähmung in den Beinen. Beim Befestigen eines Bettfahrrads erklärt Andreas Dietrich: „Das Rad fahren regt den Blutfluss an und beugt Thrombose vor, aber in erster Linie aktivieren wir die Muskulatur und die neurophysiologischen Reize.“

14:10 Uhr – Dokumentation

Wenig später ist Andreas Dietrich zurück in seiner Abteilung und dokumentiert am Computer die erfolgten physiotherapeutischen Anwendungen mit etwaigen Komplikationen oder Veränderungen seit dem letzten Treffen. „Ich habe täglich rund zwölf Behandlungsfälle mit den unterschiedlichsten Krankheitsbildern. Hier wird es nie langweilig.“

Andreas Dietrich

Physiotherapeut

Informative Links

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