Hausfeuerwehr Funkkontakt
Hausfeuerwehr Funkkontakt

In Funkkontakt mit den anderen Teammitgliedern: Brandschutz­helfer Markus Pessel und seine Kollegin Angelique Eckmann gehören zur Hausfeuerwehr.

Hausfeuerwehr im Klinikum Braunschweig

Immer auf Abruf

Die Feuerwehr des Klinikums Braunschweig an der Salzdahlumer Straße ist rund um die Uhr einsatzbereit. Sie muss immer schnell reagieren – nicht nur bei Brandgefahr. Das Aufgabenspektrum ist weitaus größer.

Autorin: Sabrina Mandel

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Mal wurde die Hausfeuerwehr im Jahr 2023 alarmiert.

22. Juni 2023, 19:02 Uhr. In der Leitstelle der Hausfeuerwehr geht ein Notruf aus der Zentralen Sterilgutversorgungsabteilung ein: „Hier kommt das Wasser durch die Decke!“ Die starken Regenfälle mit mehr als 80 Litern Niederschlag pro Quadratmeter binnen einer Stunde sorgten nicht nur bei Privatleuten in Braunschweig für vollgelaufene Keller. Auch im sogenannten Funktionstrakt des Klinikums an der Salzdahlumer Straße, der sich direkt unter dem Haupteingang befindet, bahnte sich das Wasser seinen Weg.

„Wir waren binnen Minuten vor Ort“, erinnert sich Einsatzleiter Patrick Gries, der die Abteilung mit Wassersaugern und Tauchpumpen wieder trockengelegt hat. „Die erste Sicherungsmaßnahme galt den Servern, die wir mit Sandsäcken geschützt haben. Fast zeitgleich erreichte uns der Notruf aus dem Zentralarchiv, das sich zwei Gebäude weiter befindet. Hier lief das Wasser in Richtung der Unterverteilung, einer Art Verteilerkasten, an der die gesamte Elektrik der Stroke Unit angeschlossen ist – auch hier war höchste Eile geboten!“ Erst am nächsten Abend um 23:30 Uhr beendeten Patrick Gries und sein Team ihren bislang größten Einsatz am Klinikum Braunschweig.

Hausfeuerwehr Vorbesprechung

Vorbesprechung: Einsatzleiter Patrick Gries (in der Mitte) mit seinen Kollegen.

Hausfeuerwehr im Einsatz

Einsatz in voller Montur: Einsatzleiter Patrick Gries (in der Mitte) mit seinen Kollegen.

Sicherheit im Braunschweiger Klinikum geht vor

Die Hausfeuerwehr mit ausgebildeten Feuerwehrleuten sowie Brandschutzhelferinnen und -helfern sorgt sonst in erster Linie dafür, dass Brandschutzvorgaben eingehalten werden. „Für uns ist erst mal die Prävention wichtig“, erklärt Standortleiter Patrick Gries, der mit seinem Team immer wieder brandschutztechnische Kontrollgänge auf den Stationen macht. „Hier herrscht viel Hektik und dann passieren solche Sachen: Brandschutztüren bleiben offen stehen, Feuerlöscher und Wandhydranten werden zugestellt oder im Keller Holzpaletten gelagert, die teilweise Flucht- und Rettungswege blockieren – wir sind dazu da, ein Bewusstsein für Gefahrenquellen zu schaffen.“

Kommt es zu einem Notfall, ist die Hausfeuerwehr mit allem ausgestattet, was zu einer Feuerwehr dazugehört: Neben Geräten für den Atemschutz und Löschmitteln zählen auch Brechwerkzeuge und Feuerwehräxte zum Repertoire. Beim Auslösen der Brandmeldeanlage werde aber sofort die Städtische Feuerwehr benachrichtigt, so Patrick Gries. Trotzdem fänden regelmäßig Probeeinsätze für den Ernstfall statt. Man übe verschiedene Einsatzszenarien mit Feuerwehrlaufkarten, die bei jeder Brandmeldeanlage den schnellsten Weg durch die Gebäude und die Außenbereiche vorgeben.

„Übrigens: Wenn der Rettungshubschrauber abhebt oder landet, muss ein Flugleiter vor Ort sein – den stellen wir“, so Gries. Das Feuerlöschen sei glücklicherweise eher eine Seltenheit im Krankenhaus. „Wir hatten schon alles: Brandgeruch durch ein defektes elektrisches Bauteil. Oder Personen, die in Aufzügen festsaßen. Oder Gegenstände, die wir aus dem Abfluss angeln mussten – es wird nicht langweilig.“

Sechs Leute pro Schicht

Die Hausfeuerwehr gehört seit zwei Jahren zum Klinikum Braunschweig an der Salzdahlumer Straße. Vor Ort sind stets sechs Feuerwehrleute der insgesamt 24 hauptamtlichen Kräfte, die in 24-Stunden-Schichten an 365 Tagen im Jahr einsatzbereit sind.

Weitere 40 Aushilfen sind auf Abruf verfügbar. Die Hausfeuerwehr wird vom externen Dienstleister Ruhrmedic GmbH gestellt.

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