„Dieser Pausenraum ist eine echte Wohlfühloase“, lobt Manuel Bauermeister, Bereichsleiter Anästhesiepflege. Mehr Platz und das moderne, an den Bedürfnissen der Mitarbeitenden orientierte Design kommen prächtig an. Denn aktuell entstehen am Klinikum Braunschweig nicht nur Neubauten, es gibt auch wegweisende Änderungen im Bestand: An der Salzdahlumer Straße wurde ein zweiteiliger Pausenraum für das Personal im OP-Trakt geschaffen. Und zwar auf einer Fläche, für die ein früherer kleiner Ruheraum, ein Lager und ein Büro zusammengefasst und entsprechend Wände herausgenommen wurden. „Das hat auch damit zu tun, dass die Kolleginnen und Kollegen aus der Unfallchirurgie aus der Holwedestraße 2024 zu uns übersiedeln“, erklärt Claudia Rittaler. Sie ist Pflegedienstleitung und führte zuvor die Anästhesiepflege für alle drei Standorte. Sie ist für die OP-Planung im Haus an der Salzdahlumer Straße verantwortlich. Jahrelang hat sie erlebt, dass bei Unterbrechungen der Arbeit nur karg möblierte Zimmer und eine Teeküche zur Verfügung standen. „Es war funktional, mehr nicht.“ Und sie erzählt, wie es in OP-Sälen zugeht: „Nicht alle haben Tageslicht, je nach Aufgabe stehen Teammitglieder oft stundenlang. Man muss sich ständig konzentrieren, das Auge kann kaum ausruhen.“
Ein separater, akustisch abgeschirmter Bereich bietet die Möglichkeit, sich ganz ungestört zu unterhalten.
Pausenraum mit Lounge-Ambiente
Umso mehr freuen sie und die anderen Belegschaftsmitglieder im OP-Trakt sich über das großzügige Ambiente des neuen Aufenthaltsraumes.
Insgesamt 115 Quadratmeter gliedern sich in zwei Bereiche mit unterschiedlichen Funktionen: Der eine ist ausgestattet mit Sofas, Sesseln, kleinen Tischen und Hockern – dieser Teil hat beinahe Lounge-Charakter. Auffallend sind kräftige Farben wie Braun, Orange und Grün, auch mehrere Lichtskulpturen. Angrenzend befinden sich hinter einer mobilen Glasabtrennung Tische, an denen Stühle in Pastelltönen stehen. Hier können Mitarbeitende an einem Tresen Gratiskaffee trinken oder in einem der Mikrowellengeräte ihre mitgebrachte Mahlzeit erwärmen.
Der helle Tresen dient als Kommunikationsbereich: Hier treffen sich die Mitarbeitenden aus dem OP-Trakt.
Platz für ungestörte Gespräche
Friedrich Prem, Leiter der Geschäftsbereiche Change Management und Facility Management, hat die große Veränderung initiiert: Morese Architekten aus Braunschweig lieferte dann einen stimmigen Entwurf für einen komfortablen und angenehmen Pausenraum. „Unser Auftrag lautete, einen wirklich schönen Ort zu schaffen“, erläutert die für Morese tätige Architektin Hanna Murzin, die das Konzept im Team gemeinsam mit Tina Schröder, Lars Wintjen und Sandi Morese entwickelt hat. „Wer hier Pause macht, soll dabei nicht an die Arbeit denken.“
Die Farbkonzepte von Relaxzone und Essbereich entsprechen darum unterschiedlichen Bedürfnissen und Tätigkeiten. Eine iPad-Lounge bietet genügend Steckdosen. Ein besonderes Angebot ist die sogenannte Silent Box, ein akustisch abgeschirmter Bereich. Manuel Bauermeister: „Hier kann man sich zurückziehen – für ungestörte Gespräche zu zweit etwa oder um zu telefonieren.“ Was Claudia Rittaler besonders gefällt: „Dieser Pausenraum ist für sämtliche Berufsgruppen im OP gedacht, Pflegefachkräfte, die Ärzteschaft, Schleusenpersonal und Reinigungskräfte – das stärkt das Teamgefühl.“ Was sie ebenfalls wichtig findet: „Diese Investition drückt Wertschätzung für unsere Arbeit aus. So etwas zählt, das empfinden die Kolleginnen und Kollegen ganz deutlich.“
Weiche Sofabezüge, dennoch abwaschbar
Die Anforderungen an die Hygiene sind in diesem Pausenraum – weil er im hochsensiblen OP-Trakt liegt – höher als in anderen Abteilungen des Klinikums Braunschweig. „Alles musste desinfektionsmittelbeständig sein“, so Hanna Murzin von Morese Architekten. Die weiß beschichteten Tischplatten etwa bestehen aus HPL (High Pressure Laminate), einem besonders widerstandsfähigen und belastbaren Material. Der Teeküchentresen als Kommunikationsbereich wirkt einladend durch seine Holzoptik und -haptik, ist aber problemlos zu reinigen. Die Sofas sind mit einem Kunstleder bezogen, das sich nicht künstlich anfühlt, sondern weich, und das trotzdem abwaschbar ist.
Weil sich das Personal beim Betreten des OP-Traktes immer „einschleusen“, also sterile Kleidung anziehen muss, musste eine anfänglich sehr bequem erscheinende Lösung wieder verworfen werden – nämlich private Taschen in den offenen Fächern der Raumabtrennungen zu lagern. Auch das widerspricht den strengen Hygienevorschriften. Stattdessen sind alle Beteiligten von der innovativen „Pizzaklappe“ begeistert: Hier können Lieferdienste ihre Ware oder Kräfte vom hauseigenen Bistro kleine Snacks hinterlegen, ohne den OP-Bereich betreten zu müssen.
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