Nach einem kurzen Gespräch mit der Stationsleitung über die Tagesplanung besucht Julien Schmottlach die Stationssekretärin, um einen Blick auf den aktuellen Zimmerplan zu werfen. Welche Betten werden heute frei? Wie viele Neuzugänge sind angekündigt? Weil der Bundesfreiwilligendienstler, kurz Bufdi, bereits seit einem halben Jahr dabei ist, darf er gleich die Visite begleiten und bei einigen Patientinnen und Patienten unter Aufsicht die Vitalwerte messen, beispielsweise den Blutdruck und den Blutzucker.

„Es kommt ein weiblicher Neuzugang aus der Zentralen Notaufnahme!“, ruft eine Kollegin. Der Bufdi weiß sofort Bescheid und schiebt ein frisch bezogenes Bett in das Zweierzimmer, aus dem eben eine andere Patientin entlassen wurde: „Wir haben auf Station 34 Betten, da muss man den Überblick behalten“, erklärt er. „Eine demente Frau, die vielleicht nachts aufsteht und ruft, sollte nicht in einem Vierbettzimmer liegen. Und wenn zwei Zweierzimmer mit jeweils nur einer Patientin belegt sind, legen wir die zusammen, um ein ganz freies Zimmer zu haben, falls ein männlicher Patient kommt.“

Julien Schmottlach ist schnellen Schrittes auf dem Weg ins Untergeschoss. „Ich bringe Proben ins Labor. Vor und auch nach Operationen werden beispielsweise Blut oder auch Urin auf Entzündungswerte oder andere Auffälligkeiten überprüft. Das Labor ist schnell: Die Ergebnisse sind meist nach kurzer Zeit in die digitalen Krankenakten eingespielt und wir können sie direkt auf Station einsehen.“

„Guten Appetit!“ Der 18-Jährige überreicht einem Patienten ein Tablett mit dem Mittagessen und fährt gut gelaunt mit dem Speisewagen weiter zum nächsten Zimmer. „Ich bin hier total angekommen“, erzählt er. „Von den Fachkräften zu lernen und sich vieles abzuschauen finde ich toll. Wir geben unser Bestes, um jedem hier zu helfen. Es ist schön, jeden Tag auch in lächelnde Gesichter zu sehen.“

Auf der Station ist ein Wagen mit Arzneimitteln aus der Zentralapotheke angekommen. Julien Schmottlach öffnet nacheinander jeden Karton. „Wir bestellen täglich Tabletten und Infusionen, die ich in die Medikamentenschränke einsortiere. Ich muss ganz genau auf die Wirkstoffe der einzelnen Präparate achten, damit nichts durcheinanderkommt. Anfangs sollte ich überall nur zuschauen, aber nach einem halben Jahr darf ich jeden Tag ein klein wenig mehr machen.“