Lehrerin an der Berufsfachschule Pflege Unterricht für Azubis
Eine Ausbildung in der Pflege birgt vielfältige berufliche Möglichkeiten. Magdalena Barth kam darüber ins Lehrerzimmer der Berufsfachschule Pflege des Klinikums Braunschweig. Ihre Arbeit empfindet sie als sehr bereichernd.
Autorin: Margot Dankwerth
Der klassische Pflegejob sei nie ihr Ziel gewesen, sagt Magdalena Barth. „Ich wusste nur, ich wollte etwas mit Medizin machen.“ Die gebürtige Polin kam mit 19 Jahren als Au-pair nach Braunschweig, studierte später Pharmazie, musste aber aus finanziellen Gründen abbrechen. Das zeitintensive Studium habe einen Nebenjob unmöglich gemacht. „Ich beschloss daher, zunächst in die Pflege zu gehen und dann zu schauen, was sich daraus ergeben kann.“
Ob zu Hause oder in der Natur: Magdalena Barth liebt es, Zeit mit ihrer Familie zu verbringen.
Pflegestudium mit Schwerpunkt Berufspädagogik
Nach der Ausbildung im Pflegeschulzentrum Goslar wechselte sie 2009 auf eine Intensivstation in Hildesheim. Als ihr zwei Jahre später die Gruppenleitung angeboten wurde, kam sie ins Nachdenken. „Ich überlegte: Wo will ich hin? Ich liebte die Arbeit, das Team. Aber ich wollte weiterkommen und begann berufsbegleitend ein zweijähriges Pflegestudium mit Schwerpunkt Berufspädagogik in Hannover.“
Studium plus Arbeit: Keine einfache Zeit
Arbeit und Studium gleichzeitig – das war nicht ohne, erinnert sich die 39-jährige Wolfenbüttelerin. Sie reduzierte die Arbeitszeit auf 75 Prozent, hatte eine Woche im Monat Präsenzunterricht in Hannover. Als 2014 die Bachelorarbeit fertig war, kam Tochter Helene zur Welt. Parallel erhielt sie eine Zusage der Berufsfachschule des Klinikums Hildesheim, als Lehrerin arbeiten zu können. „Als ich startete, war die Kleine vier Monate alt. Mein Mann ist Fahrlehrer und ging in Elternzeit. Ich war nur vormittags außer Haus, das klappte ganz gut.“
Was sie anfangs unterschätzt hatte, war die Umstellung vom hektischen Stationsalltag auf die Schulroutine, sagt Magdalena Barth. „In der Klinik herrscht im Schichtsystem eine Struktur, der man folgen muss. Das heißt oft, acht Stunden zu arbeiten, ohne groß Pause machen zu können. Eine Struktur gibt es auch in der Schule, aber die muss man sich zum Teil selbst schaffen.“ Auch die Rückmeldung der Patientinnen und Patienten, die ihr so viel gegeben hatte, fehlte. „Stattdessen sitzen da junge Menschen, die die neue Lehrerin distanziert anschauen – und erstmal ausprobieren, was sie sich leisten können.“ Die positive Rückmeldung ihrer Azubis bekommt sie inzwischen – aber es dauerte einige Monate. „Für viele neue Lehrkräfte aus der Pflege fühlt sich das wie eine Durststrecke an, aber die muss man durchhalten.“
Berufsgrundlagen für Pflegefachkräfte
2020 wechselte Magdalena Barth an die Schule des Klinikums Braunschweig: „Wir sind 20 Theorielehrkräfte und 20 praxisanleitende Lehrkräfte, 75 neue Auszubildende kamen 2022. Den Unterricht entwerfen wir Lehrkräfte gemeinsam. Das macht Spaß, wir laden viele Expertinnen und Experten ein, die uns Einblicke in Bereiche vermitteln, mit denen Pflegefachkräfte zu tun haben – wie Hospiz, Kinderschutz, Notfallseelsorge. Und wir haben das Projekt ,Schüler leiten Schüler an‘, da zeigen angehende Examenskandidatinnen und -kandidaten den Neulingen die Berufsgrundlagen.“
Zeit für Hobbys? „Ich bin gern draußen in der Natur, bastle mit den Kindern – meinen Sohn Matteo bekam ich 2018 – und dekoriere die Wohnung. Meistens jedoch lerne ich abends, ich habe ein Fernstudium Schulmanagement begonnen“, berichtet Magdalena Barth. Ihr Ziel ist der Masterabschluss. „Der würde mich beispielsweise für eine Position in der Schulleitung oder in der Wissenschaft qualifizieren.“
LEHRKRAFT THEORIE (m/w/d)
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VORAUSSETZUNGEN: Abgeschlossene Ausbildung in der Gesundheits-, (Kinder-)Krankenpflege oder als Pflegefachkraft (m/w/d); abgeschlossenes Hochschulstudium der Pflegepädagogik (Master/Diplom) beziehungsweise zeitnaher Master- oder vergleichbarer Abschluss; Lehrerfahrung in der Ausbildung der Gesundheits- und Krankenpflege, Kinderkrankenpflege oder Altenpflege; Innovationsfähigkeit und Organisationskompetenz; hohe soziale, personale und kommunikative Kompetenz.
KARRIERE: bis Entgeltgruppe 13 TVöD; Bachelor-Absolventen erhalten die Einstufung 11 TVöD.
ARBEITGEBER: Das Städtische Klinikum Braunschweig gGmbH ist das Krankenhaus der Maximalversorgung für die Region Braunschweig und mit 1499 Planbetten eines der größten Krankenhäuser in Deutschland. Wir bieten neben fachlicher Vielfalt diverse Benefits, zum Beispiel Betriebskita, Jobticket, Hilfen bei sozialen Fragen, Employee Happiness Managerin.
WEITERE AUSKÜNFTE: Dr. phil. Martin Mrugalla, Schulleiter der Berufsfachschule Pflege, Städtisches Klinikum Braunschweig, Telefon (0531) 595-4077, und Ursula Hawicks, Personalabteilung, Telefon (0531) 595-1521
