Passt perfekt Modulgebäude des Klinikums zieht an die Celler Strasse
Ein Modulgebäude findet neue Verwendung: Nach zwölf Jahren als Krankenhausbau an der Salzdahlumer Straße steht es nun – abermals Stück für Stück zusammengefügt – an der Celler Straße in Braunschweig.
Autorin: Prem Lata Gupta
Tonnenschwere Last: Der Kranausleger hebt ein Gebäudeteil in die Höhe.
Scheinbar schwerelos hängen die Gebäudeteile an dem riesigen Kranausleger. Dabei wiegen sie 35 Tonnen. 2022 war ein ganz besonderes Gebäude am Standort Salzdahlumer Straße demontiert worden: Es bestand aus Modulen – und weil es erst zwölf Jahre vorher in Betrieb gegangen war, hat sich das Klinikum Braunschweig für seine Wiederverwendung entschieden. Dafür gibt es viele Gründe: Da ist zum einen der dringende Bedarf an mehr Fläche. Ein Neubau von Grund auf hätte jedoch 20 Prozent mehr gekostet, erläutert Architektin Dagmar Giebel, Leiterin der Bauabteilung des Klinikums. Auch Nachhaltigkeitsaspekte spielen eine Rolle: Warum kostbare Ressourcen wie Sand und Gips einsetzen, wenn doch eine Nachnutzung möglich ist?
Krankenhaus zieht von der Salzdahlumer Straße an die Celler Straße
Nun wurden die Module nach monatelanger Zwischenlagerung an den Standort Celler Straße gebracht und als vierstöckiges Gebäude mit 2900 Quadratmetern Fläche wiederaufgebaut. Nur das Erdgeschoss ist komplett neu, es besteht ebenfalls aus vorgefertigten Teilen, darauf fügen sich die alten Elemente zu einer Verbindung zwischen Bestandsgebäuden. Das Erdgeschoss beherbergt eine interdisziplinär genutzte Intensivstation, ins erste Obergeschoss zieht die neonatologische Pflege, in die Etage darüber die Geburtshilfe. Bezugsfertig sind die Räumlichkeiten – so lautet die Planung – im Januar 2024.
Es gibt noch viel zu tun am Modulgebäude
Bis dahin wird noch viel passieren. Zwar ist die Zimmeraufteilung im Inneren weitestgehend gleich geblieben. Doch sollen Übergänge zum Altbestand geschaffen werden. Alle Bauteile, die über mehrere Module reichen, müssen noch hergestellt werden, nämlich das Dach, die Fassade und der Bodenbelag. Auch fehlen bisher Kabel, Lüftungskanäle sowie Rohre für Wasser und Abwasser. Es werden Klimatechnik und eine Druckluftzentrale für die Intensivstation benötigt, ebenso natürlich eine Heizungs- und Aufzuganlage. Manches erfordert mehr Aufwand als früher. Dagmar Giebel: „Die Anforderungen an Brandschutz und Dämmung haben sich erhöht.“
Dagmar Giebel, Architektin des Klinikums, begleitet das ambitionierte Projekt.