Pflegeassistentin „Wir helfen den Pflegeteams“
Als Pflegeassistentin unterstützt Tanja Lyrath das Fachpersonal des Klinikums Braunschweig im oft hektischen Alltag, entlastet die examinierten Kräfte von vielen Aufgaben. Die Idee, sich zu bewerben, kam, als sie selbst Patientin war.
Autorin: Margot Dankwerth
Tanja Lyrath ist gelernte Friseurin, war anschließend lange Jahre als Mutter und Hausfrau ausgelastet. Dann führte sie die Diagnose Brustkrebs vor einigen Jahren auf die Onkologie in der Celler Straße. „Dort wurde ich sehr gut betreut, erlebte aber auch den Zeitdruck, unter dem das Pflegeteam stand. Und ich hatte viel Zeit, nachzudenken.“
Tanja Lyrath liebt die Gartenarbeit – aber auch ihren Job: Ein Jahr hat sie intensiv gelernt, um die Ausbildung zur Pflegeassistentin zu absolvieren.
Sie war Ende vierzig, die Kinder wurden erwachsen und zogen aus. „Ich beschloss: Wenn es mir wieder gut geht, wenn ich die Krankheit überstanden habe, dann möchte ich die Krankenschwestern und -pfleger unterstützen.“ Im März 2019 schrieb sie ihre Bewerbung als Helferin ans Klinikum. „Man bot mir einen Job als Versorgungsassistentin in der Geriatrie an und ich sagte zu.“
Der Alltag im Krankenhaus? „Ich wurde angelernt. Wir nahmen dem Pflegeteam praktisch die nicht medizinischen Aufgaben ab. Wir bezogen Betten, füllten Schränke auf, teilten Essen aus, halfen beim Waschen und begleiteten hilfsbedürftige Patientinnen und Patienten zur Toilette. Mir gefiel die Arbeit sehr, der Kontakt mit den alten Menschen machte mir Spaß.“
Dann kam Corona. Im März 2020 wurde die Geriatrie geschlossen, alle Mitarbeitenden der Coronastation in der Salzdahlumer Straße zugeteilt. „Meine Aufgaben wurden umfangreicher. Wir trugen Schutzkleidung und mussten wegen der verstärkten Hygienemaßnahmen zusätzlich unentwegt putzen und desinfizieren. Das war hart, aber wir waren ein tolles Team.“
50-Jährige beginnt Pflegeassistenz-Ausbildung am Klinikum Braunschweig
Als Ende 2021 die Coronastation aufgelöst wurde, konnte Tanja Lyrath wählen: Zurück in die Geriatrie, die inzwischen wieder in Betrieb war, oder zur Psychiatrie? Sie entschied sich für Letzteres. Doch ihr Einsatz war nicht von Dauer. „Anfang 2022 wurde uns Versorgungsassistentinnen und -assistenten mitgeteilt, dass unsere Jobs – die vom Klinikum und der Stadt bezahlt werden – von der Stadt nicht mehr refinanziert würden. Wenn wir bleiben wollten, müssten wir eine Ausbildung machen.“
Tanja Lyrath, inzwischen 50 Jahre alt, entschied sich für die Ausbildung zur Pflegeassistentin, die, eigentlich zweijährig, um ein Jahr verkürzt werden kann, wenn man zuvor mindestens zwei Jahre Vollzeit in der Pflege gearbeitet hat – was bei ihr zutraf.
Im August 2022 war ihr erster Schultag an der Helene-Engelbrecht-Schule in Braunschweig, einer berufsbildenden Schule für die Bereiche Gesundheit und Pflege. „Theorie wechselt sich ab mit zwei zehn- bis zwölfwöchigen Praktika, die man nach Wahl absolvieren kann. Ich hatte die Innere Medizin gewählt und die Gastroenterologie.“ Das Lernpensum sei anspruchsvoll, sagt Tanja Lyrath, doch jetzt hat sie es fast geschafft: „Noch zwei Klausuren, dann bin ich fertig“, berichtet Lyrath im Juni. Sie ergänzt: „Ich darf dann auch Medikamente verabreichen, Sondenernährung geben, Blutzucker messen, ich darf subkutane Injektionen geben und Verbände anlegen. Ich würde sagen, ich bin dann so eine Art ,kleine Krankenschwester‘.“
Am 1. Juli begann ihr Dienst auf der psychiatrischen Station. Winziger Wermutstropfen: Wegen des Schichtdienstes bleibt weniger Zeit für den geliebten Garten.
KRANKENPFLEGEHILFE / PFLEGEASSISTENZ (m/w/d)
Sie haben eine abgeschlossene Ausbildung als Krankenpflegehelferin oder -helfer beziehungsweise als Pflegeassistentin oder -assistent? Bewerben Sie sich!
VORAUSSETZUNGEN: Ausbildung als Krankenpflegehelfer/-in oder Pflegeassistent/-in; Teamfähigkeit; Einfühlungsvermögen gegenüber Patientinnen und Patienten; EDV-Grundkenntnisse; Bereitschaft zu Schicht-, Wochenend- und Feiertagsdiensten.
KARRIERE: Gehalt und Jahressonderzahlungen im Rahmen des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst (TVöD); Zulagen zur Arbeit in Schicht-, Wochenend- und Feiertagsdiensten; 30 Tage Jahresurlaub und bis zu zehn Tage Sonderurlaub jährlich als Ausgleich für die Schichtarbeit.
AUFGABEN: Unterstützung und Assistenz in der Grund- und Behandlungspflege; Aufgaben in der Stationsorganisation inklusive Botengänge; Aufgaben im Bereich Bestellwesen, Logistik und Geräteaufbereitung; Teilnahme an Weiterbildungen und Teambesprechungen; Bedienung verschiedener Softwaresysteme (SAP, Microsoft Office)
ARBEITGEBER: Das Städtische Klinikum Braunschweig gGmbH ist das Krankenhaus der Maximalversorgung für die Region Braunschweig und mit 1499 Planbetten eines der größten Krankenhäuser in Deutschland. Wir bieten diverse Benefits, zum Beispiel Betriebskita, Jobticket, Hilfen bei sozialen Fragen, Employee Happiness Managerin.
WEITERE AUSKÜNFTE: Tatjana Kaminski, Telefon (0531) 595-2700, und Alina Hödt, Telefon (0531) 595-1639, geben gern weitere Auskünfte.