Augenhornhaut Tiefensicht mit Laserlicht

Neue Spitzenmikroskope liefern den Ärztinnen und Ärzten der Augenklinik am Klinikum Braunschweig noch präzisere Informationen bei Eingriffen an der Augenhornhaut – und ermöglichen mehr ambulante Augenoperationen.

Autorin: Susanna Bauch

Innovativ: Das neue Mikroskop liefert Chefarzt Dr. Erik Chankiewitz und seinem Team bei einer OP besonders hoch aufgelöste Bilder.

Mit zwei innovativen Hochleistungsmikroskopen ist die Klinik für Augenheilkunde im Klinikum Braunschweig in den vergangenen zwei Jahren ausgestattet worden. „Ein Gerät für die Ambulanz und eines für den stationären Bereich“, erläutert Chefarzt Dr. Erik Chankiewitz. „Das Besondere ist, dass wir ganz neue Schnittbilder der Augenhornhaut durchführen können – mittels Laserlicht.“ Das stärke auch den ambulanten Bereich.

Augenhintergrund: Untersuchung mit OCT

Dr. Erik Chankiewitz ist von der neuen Technologie bei Augen-OPs begeistert.

Rund 2500 Patientinnen und Patienten werden jährlich in der Augenklinik behandelt. „Mithilfe des Mikroskops erhalten wir mehr Tiefeninformation der Augen, das ist vorteilhaft etwa bei einer Hornhautoperation mit Transplantation.“ Das OCT-Verfahren, die Abkürzung steht für Optical Coherence Tomography, übersetzt optische Kohärenztomografie, ermögliche es, besonders hoch aufgelöste Schnittbilder des Augenhintergrundes aufzunehmen. „Das ist hilfreich, wenn nur eine der Gewebsschichten ersetzt werden muss“, erläutert der Chefarzt.

Mehr ambulante Augenoperationen möglich

OCT-Untersuchungen eignen sich unter anderem für die Diagnostik von Krankheiten wie der altersabhängigen Makuladegeneration, einer chronischen Netzhauterkrankung, oder bei diabetischer Retinopathie. Bei Letzterer kommt es zu Gefäßveränderungen und Durchblutungsstörungen der Netzhaut. Zudem erleichtern die Geräte die Verlaufskontrolle im Anschluss an eine Behandlung. Auch bei der Endotheldystrophie, einem Zellschaden in der Innenauskleidung der Hornhaut, kann mittels Laser ambulant gearbeitet werden. Die Erkrankung betreffe vor allem Ältere, erläutert Dr. Chankiewitz. „Rund vier- bis fünfmal pro Woche behandeln wir solche Fälle.“

Oft in jungen Jahren beginnt der Keratokonus, eine Erkrankung, bei der die Hornhaut des Auges immer dünner wird. Auch hier profitieren Betroffene von der Innovation. „Dadurch, dass wir mit dem Gerät exakte und sichere Höhen- sowie Schnittinformationen erhalten, können bei diesen Patientinnen und Patienten die mittleren Hornhautschichten ersetzt und somit die Pumpzellen erhalten werden. In der Region haben wir damit ein Alleinstellungsmerkmal“, sagt der Experte.

2023-06-01T09:02:04+02:00
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