Immer im Bilde Eine MTR trägt viel Verantwortung

Als Medizinische Technologin für Radiologie, kurz MTR, widmet sich Martina Gellrich bildgebender Diagnostik – um eine Krankheit oder Verletzung klar zu erkennen. PULS zeigt das Spektrum ihrer Tätigkeit.

Autorin: Sabrina Mandel

Seit ihrem Abschluss zur MTR vor drei Jahren arbeitet Martina Gellrich im Drei-Schicht-Betrieb an zwei Standorten* des Klinikums Braunschweig. Sie achtet auf die korrekte Lagerung der Patientinnen und Patienten bei Röntgenaufnahmen, plant an den Bedienelementen von Computer- und Magnet­resonanztomografen die Untersuchungen, auch CT und MRT genannt, und unterstützt bei radiologischen Eingriffen – etwa bei einem Schlaganfall. Die 25-Jährige erzählt begeistert: „Als MTR arbeitet man mit so vielen Berufsgruppen am Klinikum zusammen, dass ich täglich etwas Neues lerne!“

* Alle Bilder zur Illustration von Martina Gellrichs Tätigkeit als MTR sind am Standort Salzdahlumer Straße entstanden.

Foto: Nick Neufeld

Martina Gellrich mag ihren Beruf: Vor allem gefällt ihr die Vielfalt ihrer Tätigkeit als Medizinische Technologin für Radiologie.

Foto: Nick Neufeld

Nach Unfall: Erste Röntgenaufnahme

Eine Frau wurde mit dem Rettungswagen in die Unfallambulanz gebracht. Sie ist rücklings von einer Leiter auf Treppenstufen gefallen und klagt über starke Schmerzen im Rücken und am Kopf. Martina Gellrich soll Röntgenaufnahmen anfertigen. Sie wirkt beruhigend auf die Patientin ein und nimmt Einstellungen am Bedienelement des Geräts vor. „Als MTR darf ich solche Untersuchungen alleine durchführen“, erklärt sie.

Foto: Nick Neufeld

Klarheit durch Computertomografie?

Anhand der Röntgenbilder konnte nicht ausgeschlossen werden, dass die Lendenwirbelsäule der Patientin verletzt wurde. Der zuständige Arzt hat ein Computertomogramm (CT) angeordnet. Martina Gellrich: „Ich lege am Gerät die geringstmögliche Strahlendosis fest, die für eine ausreichende Bildqualität zur Abklärung notwendig ist.“ Dann startet sie den Computertomografen.

Foto: Nick Neufeld

MRT ergibt: Weichteile sind unverletzt

Es findet noch eine weitere Untersuchung der Patientin statt. Jetzt kommt der Magnetresonanztomograf (MRT) zum Einsatz: Mit der MRT-Aufnahme soll ausgeschlossen werden, dass bei dem Sturz eventuell der Spinalkanal oder das Knochenmark Schaden genommen haben. Martina Gellrich kalibriert das Gerät in einem Nebenraum und überwacht die Untersuchung. Später bearbeitet sie die Bilder für die bestmögliche Qualität beispielsweise in Hinblick auf Schärfe und informiert den zuständigen Oberarzt, der den Befund erstellt: Es liegt keine Verletzung an den Weichteilen vor.

Foto: Nick Neufeld

MTR nimmt sich Zeit für Patientinnengespräch

Um ihren heftigen Migräneattacken auf den Grund zu gehen, soll bei einer anderen Patientin ein MRT des Kopfes durchgeführt werden. Martina Gellrich nimmt sich Zeit für die angespannte Frau, die Angst vor den Ergebnissen der Untersuchung hat. Sie geht mit ihr einen Fragenkatalog, mit dem Vorerkrankungen und Allergien erfasst werden, durch.

Foto: Nick Neufeld

Assistieren: Ein Gefäß ist dicht

Nach einem Anruf aus der Angiografie, die spezialisiert ist auf die Darstellung von Gefäßen, hat sich Martina Gellrich sofort auf den Weg gemacht: In der Notfallambulanz ist ein Patient mit einem Schlaganfall eingeliefert worden, jetzt muss es schnell gehen! Der diensthabende Arzt wird gleich über die Leiste des Patienten mit einem Gefäßkatheter zur Halsschlagader vordringen, ein Kontrastmittel spritzen und anschließend die Verstopfung im Hirngefäß entfernen. Die MTR bereitet den sterilen Tisch vor und assistiert, denn ohne gleichzeitige Bildgebung ist der Verschluss nicht sichtbar.

Später erzählt sie lächelnd: „Ich liebe die Vielseitigkeit dieses Jobs. Ich sammle jetzt Erfahrungen – später in der Strahlentherapie oder Nuklearmedizin zu arbeiten könnte ich mir ebenfalls vorstellen.“

2023-11-20T18:17:46+01:00
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