Puls – Das Magazin für Gesundheitsinteressierte | Ausgabe 06/2022
Sozialpädiatrisches Zentrum zieht an neuen Standort
Digitale Patientendokumentation: Einheitliche Pflegesprache
Mehr Fläche, mehr Personal, kürzere Wartezeiten: Das Sozialpädiatrische Zentrum des Klinikums Braunschweig wird an seinem neuen Standort sein Angebot für Kinder und Jugendliche ausweiten.
Autorin: Prem Lata Gupta
Vor dem Umzug: Unzählige Kartons stapeln sich in den alten Räumen des Sozialpädiatrischen Zentrums.
as Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) hat an der Theodor-Heuss-Straße 5 eine neue Heimat gefunden. Die großzügigen Räumlichkeiten – 600 Quadratmeter anstelle der 250 Quadratmeter am früheren Standort Holwedestraße – bedeuten: „Jeder Arzt und jede Ärztin hat ein 25 Quadratmeter großes Zimmer, Therapiefachkräfte verfügen ebenfalls über mehr Platz. Das erleichtert unsere Arbeit, auch weil sich Teammitglieder nicht mehr Räume teilen und sich bei deren Benutzung abwechseln müssen“, freut sich Dr. Antje Mey, Ärztliche Leiterin der Einrichtung.
Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen berücksichtigen
Um den Bedürfnissen der Mitarbeitenden sowie der Kinder, Jugendlichen und Familien gerecht zu werden, wurden zwei Stockwerke eines großen Bürogebäudes innerhalb eines Jahres komplett entkernt, neu aufgeteilt und hergerichtet. Die Wahl des Standorts begründet Projektkoordinator Frank Schmees vom beauftragten Kooperationspartner Teamplan GmbH: „Dieses Angebot des Klinikums kann solitär betrieben werden – und in den bestehenden Strukturen ließ sich das Zentrum nicht vergrößern.“
Freundlich gestaltete Räume
im neuen SPZ
Laut Schmees wurden in Absprache mit dem Vermieter die Räumlichkeiten an die Bedürfnisse des SPZ angepasst sowie modern gestaltet: Jedes Behandlungszimmer wirkt luftig, der schlichte Look in Weiß-Grau wird aufgelockert durch einheitlich grüne Untersuchungsliegen, bunte Spielteppiche, viele Bilder und Türstopper in Form von überdimensionalen Klemmbausteinen. Ein freundlich gestaltetes Wartezimmer, ein Anmeldebereich, Lagerfläche für Testmaterialien, familien- und behindertengerechte Toiletten, ein nagelneuer Aufzug mit breiter Tür, eine Rampe vor dem Haus: Die Liste der baulichen Vorteile ist lang.
Startklar: der Empfangstresen in den neuen Räumen
des Sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ).
Sozialpädiatrisches Zentrum
37 Jahre existiert das Sozialpädiatrische Zentrum als selbstständige Abteilung der Kinderklinik bereits. Hier widmen sich Expertinnen und Experten in erster Linie Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen. Regelmäßig finden Sprechstunden zu unterschiedlichen Themen statt: Neben der Sozialpädiatrie mit dem Schwerpunkt auf der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen gibt es Sprechstunden für Epileptologie, für Heil- und Hilfsmittel, für Kopfschmerzen/Migräne und eine Nachsorgesprechstunde für Frühgeborene. Ein weiteres Angebot und erweiterter Schwerpunkt ist die gastroenterologische Sprechstunde für Kinder. Das SPZ arbeitet eng mit dem Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin am Standort Salzdahlumer Straße zusammen. Dort wird insbesondere Diagnostik, für die Großgeräte notwendig sind, in Anspruch genommen.
2500 Kinder und Jugendliche
pro Jahr im SPZ
Materielle Verbesserungen sind das eine, dazu kommen erweiterte personelle Ressourcen. 22 Mitglieder hat das bereits vergrößerte Team aktuell: „Gerade suchen wir noch eine Physiotherapiefachkraft, die auf Kinder und Jugendliche spezialisiert ist, wir wünschen uns Verstärkung durch eine weitere Psychologin oder einen Psychologen“, erklärt Dr. Antje Mey. Sie sieht es als Bereicherung an, dass eine Stelle für eine Logopädin neu geschaffen wurde. „Auch eine Sekretärin, die unsere Arbeit organisatorisch unterstützt, wurde endlich bewilligt.“
Denn es gibt viel zu tun. Die Leiterin des SPZ: „Unsere Klientel umfasst 2500 junge Patientinnen und Patienten jährlich.“ Um erstmals einen Termin zu bekommen, verging – von Notfallen abgesehen – bisher manchmal ein Jahr. Das soll sich ändern. „Wir streben an, den Zeitraum auf sechs Monate zu verkürzen.“ Die Wartezeiten sind der Sorgfalt geschuldet: „Wir sehen Kinder und Jugendliche nicht im Zehn-Minuten-Takt, jeder Termin erfordert ein bis eineinhalb Stunden.“
Klinikum Braunschweig deckt großen Einzugsbereich ab
Dafür ist täglich Engagement gefordert, angesichts des ständig steigenden Bedarfs und des großen Einzugsgebiets überwiegt deshalb die Freude über diesen Umzug. „Wir ermöglichen noch mehr Patientinnen und Patienten den Zugang zu unserem hervorragenden therapeutischen Angebot“, sagt Dr. Thomas Bartkiewicz, Ärztlicher Direktor des Klinikums Braunschweig. Für die stetig steigenden Anforderungen brauche das SPZ mehr Therapiefachkräfte, Expertinnen und Experten aus Medizin und Psychologie. Und Dr. Antje Mey resümiert: „Am neuen Standort haben wir nicht nur den Platz, sondern jetzt auch die Atmosphäre, die wir für unsere anspruchsvolle Arbeit benötigen.“
Dr. Antje Mey
Ärztliche Leiterin des SPZ
Weitere Einblicke über den SPZ-Umzug finden Sie in diesem Video.
(Video: Julia Zablotny)