Mein Leben mit Kunstherz: Der Bericht einer Patientin

Andrea Timmers Diagnose kam überraschend. Sie erzählt, wie sie nur durch das rechtzeitige Eingreifen ihres Mannes und der erfolgreichen Implantation eines Kunstherzens im Klinikum Braunschweig ihre schwere Herzattacke überleben konnte.

Herzprobleme hatte ich nie, umso überraschender kam Weihnachten 2016 der Infarkt, den ich nur überlebte, weil ich rechtzeitig gefunden wurde und mein Mann mich reanimierte. Eine extrem schwere Herzattacke mit daraus resultierenden Schädigungen anderer Organe lautete die Diagnose. Acht Tage später implantierte mir das Team der Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie von Chefarzt PD Dr. Wolfgang Harringer am Klinikum Braunschweig ein Kunstherz in die Brust – eine kleine Pumpe, die mein Herz und damit meinen Blutkreislauf unterstützt. Sie hat mir das Leben gerettet.

Andrea Timmer, 59 Jahre

Eine Pumpe, die Leben rettet

Drei Monate lag ich im Klinikum, denn die Schäden an anderen Organen mussten ebenfalls behandelt werden. Mein Kunstherz aber funktionierte von Anfang an wie ein Uhrwerk. Die Pumpe ist durch ein Kabel, das durch meine Bauchdecke führt, mit Akkus verbunden, die ich tagsüber in einer Tasche bei mir führe. Nachts wird sie von einem Netzteil mit Strom aus der Steckdose betrieben. Im Fall eines Stromausfalls piept das Gerät laut und ich habe 15 Minuten Zeit, zu meinen Akkus, die immer geladen bereitliegen, zu wechseln. Es kann also nichts passieren.

Keine Einschränkungen trotz Herzimplantat

Mit meinem Kunstherz führe ich ein erfülltes Leben. Ich arbeite wieder in meinem alten Job in der Verwaltung einer Pferdeklinik, fahre und fliege in den Urlaub, habe das Brotbacken für mich entdeckt und unternehme lange Touren mit dem E-Bike.

Seit 2020 stehe ich auf der Transplantationsliste. Es gibt nicht viele Spender – aber vielleicht habe ich ja Glück. Bis dahin werde ich weiter gut mit meinem Kunstherz leben. Die Ärzte haben mir sehr viel Lebensqualität zurückgegeben!

2023-06-10T20:14:39+02:00
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