Drei der Gründungsmitglieder der neuen Selbsthilfegruppe Blasenkrebs:
Prof. Dr. Peter Hammerer, Chefarzt der Klinik für Urologie und Uroonkologie,
Karl Repke und Klaus Eilfeld (von links).

Neue Selbsthilfegruppe:

Beratung bei Blasenkrebs

Neue Selbsthilfegruppe:
Beratung bei Blasenkrebs

Prävention, Nachsorge, Austausch: Karl Repke als Betroffener hat mit dem Chefarzt der Urologie des Klinikums Braunschweig, Prof. Dr. Peter Hammerer, eine Selbsthilfegruppe zum Thema Harnblasenkarzinom gegründet.

Autorin: Susanna Bauch

Für Interessierte

Die Selbsthilfegruppe trifft sich jeden dritten Montag im Monat von 18 bis 19.30 Uhr im Gemeinschaftshaus Broitzem.

Weitere Informationen zu den Gruppentreffen können Interessierte bei Karl Repke, Telefon 0172 8417172, per E-Mail an: info@SHGBlase.de oder bei der Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen KIBiS erhalten.

n Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 31.000 Menschen neu an Blasenkrebs. Bei sieben von zehn Betroffenen ist der Tumor auf die Schleimhaut begrenzt, bei den übrigen ist er in die Muskelschicht eingewachsen.

„Blasenkrebs ist eine Erkrankung, die Männer dreimal so häufig betrifft wie Frauen. Er tritt oft in späterem Lebensalter auf, kann aber bereits bei jungen Menschen ab 20 Jahren diagnostiziert werden“, sagt Prof. Dr. Peter Hammerer, Chefarzt der Klinik für Urologie und Uroonkologie am Klinikum Braunschweig.

Blasenkrebs-Diagnose vor zehn Jahren

Karl Repke erhielt die Diagnose Blasenkrebs vor zehn Jahren, seitdem lebt er mit einem Stoma – einem künstlichen Blasenausgang. „Ehrenamtlich bin ich seit Januar 2013 zu diesem Thema engagiert.“ Während der Corona-Pandemie habe er zahlreiche Anrufe bekommen. „Es waren Menschen, denen die Entfernung der Blase und die Anlage eines künstlichen Harnausgangs bevorstand, sie wollten wissen, wie es nach der Operation weitergeht.“ Das war für Repke Anlass, sich um die Gründung einer Selbsthilfegruppe für Blasenkrebsbetroffene zu kümmern. Da er Patient im Klinikum ist, hat er sich mit seinem Anliegen auch an Prof. Dr. Peter Hammerer gewandt – „damit der Experte mit an Bord ist“. 15 Mitglieder haben die beiden bereits akquiriert, im Februar fand das erste Treffen statt. „Bei unseren Begegnungen soll es um Austausch gehen, um Risiken, Früherkennung und Symptome.“

Typisches Symptom für Harnblasenkarzinome: Blut im Urin

„Typisches Symptom des Blasenkarzinoms ist die schmerzlose Blutbeimengung zum Urin“, erläutert Mediziner Prof. Dr. Hammerer. Die weitere Diagnostik erfolge dann über eine Urinuntersuchung, Ultraschall und eine Blasenspiegelung. Wichtigste Risikofaktoren seien das Rauchen, chronische Blasenentzündungen, Einnahme von bestimmten Medikamenten sowie Kontakt mit Chemikalien wie Weichmachern oder Pestiziden. Findet sich ein Tumor, der in die Muskulatur eingewachsen ist, muss durch bildgebende Verfahren ausgeschlossen werden, dass eine Metastasierung vorliegt. Die weitere Therapie beinhaltet dann oft die medikamentöse Chemo- oder Immuntherapie in Verbindung mit einer operativen Blasenentfernung oder Bestrahlung. „Wichtig ist aus unserer Sicht, ein Bewusstsein für diese Erkrankung zu schaffen und bei möglichen Symptomen wie der sichtbaren Blutbeimischung im Urin eine weitere urologische Abklärung zu veranlassen“, so der Chefarzt. Auch das gehöre zu den Zielen der Selbsthilfegruppe.

Prof. Dr. Peter Hammerer
Chefarzt der Klinik für Urologie und Uroonkologie

Auch Angehörige und Freunde sind willkommen

„Ich habe großen Beratungsbedarf festgestellt“, unterstreicht Karl Repke. „Als Mutmacher möchte ich für Angehörige und natürlich für die Betroffenen selbst vor und nach einer Blasenkrebsoperation da sein.“ Prof. Dr. Hammerer habe sein Engagement sehr begrüßt. So wurde jetzt die Blasenkrebs-Selbsthilfegruppe Braunschweig in Form eines gemeinnützigen Vereins gegründet. „Der Austausch mit anderen Betroffenen ist sehr wichtig“, betont Repke. „Den Blasenkrebs rechtzeitig zu erkennen ist unser Anliegen und wir unterstützen Menschen, die selbst betroffen sind, sowie deren Angehörige oder Freunde“, sagt Repke.

2023-03-23T11:24:43+01:00
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