Notaufnahmen fusionieren Neues Interdisziplinäres Notfallzentrum
Ob Unfall oder Verdacht auf Herzinfarkt: Ab 2024 wird es eine zentrale Anlaufstelle am Klinikum Braunschweig geben – das Interdisziplinäre Notfallzentrum (INZ) am Standort Salzdahlumer Straße übernimmt die Arbeit der bisherigen Notaufnahmen.
Autorin: Prem Lata Gupta
Dr. Hans Reifenrath, Ärztliche Leitung Betriebsorganisation, am Standort des zukünftigen INZ.
Die beiden Notaufnahmen des Klinikums Braunschweig fusionieren: Weil der Standort Holwedestraße schließt, wurde die Notaufnahme an der Salzdahlumer Straße durch einen Anbau vergrößert und im Bestandsgebäude neu organisiert, sodass mehr Räume zur Verfügung stehen. „Vor allem konzentrieren sich alle Fachrichtungen und die damit verbundene hohe Behandlungsqualität an einem Ort“, betont Dr. Hans Reifenrath, Ärztliche Leitung Betriebsorganisation. „Wir gehen von 65 000 Fällen jährlich aus. In Spitzenzeiten bedeutet dies zwölf Patientinnen und Patienten pro Stunde“, erläutert Dr. Reifenrath.
Es stehen 34 Behandlungsplätze in 27 Räumen zur Verfügung. Ständig vor Ort sind Ärztinnen und Ärzte aus Unfallchirurgie, Neurologie, Radiologie, Anästhesie und Innerer Medizin. „Alle anderen Fachrichtungen können wir binnen kürzester Zeit fakultativ hinzuziehen“, erklärt der Mediziner. Martin Arnold, Bereichsleitung Pflege, unterstreicht den interdisziplinären Aspekt insbesondere in seinem Verantwortungsbereich: Weil Teams aus bisher unterschiedlichen Notaufnahmen mit jeweils eigenem Fokus verschmelzen, „habe ich vorgeschlagen, dass Pflegefachkräfte rotieren und monatsweise jetzt schon am anderen Standort arbeiten“, sagt er.
Team am Krankenhaus Salzdahlumer Straße ist bestens vorbereitet
Bestens vorbereitet ist das Klinikum für die von Gesundheitsminister Karl Lauterbach gewünschte sogenannte Ein-Tresen-Lösung: Sie würde bedeuten, dass sich Menschen mit gesundheitlichen Problemen am INZ-Tresen melden und dort entschieden wird, ob eine Notfallversorgung vor Ort durch die Kassenärztliche Vereinigung ausreicht, ob das Notaufnahme-Team des Krankenhauses zuständig ist oder eine Weiterversorgung im vertragsärztlichen Bereich ausreicht. Der Ärztliche Direktor Dr. Thomas Bartkiewicz betont die Vorteile: „Die Ein-Tresen-Lösung verzahnt den ambulanten und den stationären Sektor innerhalb des INZ. So profitieren die Patientinnen und Patienten von genau den medizinischen Maßnahmen, die sie dringend benötigen.“