OP-Pflege: Hier bin ich richtig

Maria Heinze ist Pflegefachkraft – und arbeitet im OP. Bei chirurgischen Eingriffen reicht sie Skalpelle, Zangen und Scheren an. Auch das fasziniert die 32-Jährige an ihrem Beruf.

Autorin: Margot Dankwerth

Eigentlich ging es ihr um den klassischen Pflegebereich, als Maria Heinze sich bereits mit
15 Jahren für ihre spätere Laufbahn entschied. „Ich lag mit Pfeifferschem Drüsenfieber im Krankenhaus und wurde dort so nett betreut, dass mir klar war: Das ist mein Job. Ich wollte anderen Menschen, die schwere Zeiten durchleben, Gutes tun.“ Genau das macht sie heute, aber anders, als die junge Frau damals gedacht hatte. „Gleich nach meiner Ausbildung am Klinikum wurde ich im OP eingesetzt“, erinnert sich die 32-Jährige, „ich bin da reingerutscht, fand es spannend und blieb. Inzwischen sind es zwölf Jahre.“

Von null auf hundert

Maria Heinze ist in den vier OP-Sälen der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie (HTG) am Klinikum Braunschweig tätig. Das bedeutet manchmal große Herz-Operationen, die bis zu acht Stunden dauern können. Aber auch häufige Notfälle, wie Infarkte, durch die sich dann das geplante OP-Programm verschiebt. „Manchmal geht es um Leben und Tod, dann muss man von null auf hundert reagieren, sofort Situationen erkennen, handeln – und vor allem abliefern.“

Spezielle Kenntnisse, die in der normalen Ausbildung zur Pflegefachkraft nicht vorkommen, sind da erforderlich. „Mein Part ist, die Instrumente so aufzubauen und anzureichen, dass der Arzt gleich loslegen kann. Wenn man mit am OP-Tisch steht, sollte man die nächsten Schritte kennen.“

Was ihren Alltag in der HTG-Chirurgie ausmacht? Neue Aortenklappen oder Coronar-Bypässe gehören zu den Routine-Eingriffen: Bei Durchblutungsstörungen stellt das OP-Team praktisch eine „Umgehung“ mittels einer Beinvene her. Auch Bronchialkarzinome werden, so die Pflegefachfrau, täglich operiert. Bei den Gefäßen gehören Durchblutungsstörungen, die einen Bypass oder die Entfernung einer Thrombose erforderlich machen, zum Standardprogramm.

Begeistert von neuen Techniken

Und vieles wird inzwischen mit neuen OP-Techniken erledigt, bei denen der Arzt unter Röntgenkontrolle einen Katheter sowie winzige Werkzeuage durch einen kleinen Leistenschnitt bis an die erkrankte Stelle schiebt. „Solch ein minimalinvasiver Eingriff belastet Patientinnen oder Patienten viel weniger als ein großer Bauchschnitt oder wenn man den Brustkorb öffnet. Unglaublich, was heute möglich ist.“

Maria Heinze arbeitet auf einer 75-Prozent-Stelle, den beiden kleinen Töchtern (sechs und vier Jahre) zuliebe. Ehemann Torben ist Altenpfleger und ebenfalls im Schichtdienst tätig. Sie wohnen in Didderse, einem kleinen Dorf. Wer die Mädchen aus der Kita abholt, ist oft eine Tüftelaufgabe für das Paar, denn die Kita schließt um 16 Uhr. Und wenn Mama Bereitschaft hat und ein Notfall ruft? „Irgendwie kriegen wir es immer hin“, sagt Maria Heinze. In ihrer Freizeit treffen sich die Heinzes mit Freunden auf dem Spielplatz oder sie machen Wanderungen im Harz. Verwandtenbesuch inklusive, denn dort leben auch Oma und Opa.

Zukunftspläne? Maria Heinze will im HTG-Team bleiben. „Der Zusammenhalt ist super. Und es gibt so schöne Momente. Etwa wenn wir eine schwierige OP hatten und man später erfährt, dass dieser Mensch jetzt in der Reha ist – dann macht mich das glücklich. Und ich weiß, ich bin an der richtigen Stelle.“

Pflegefachkräfte (m/w/d)

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VORAUSSETZUNGEN Abgeschlossene Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpflege, Altenpflege oder die deutsche Berufsanerkennung ausländischer Abschlüsse; interdisziplinäre Zusammenarbeit in multiprofessionellen Teams; eigenverantwortliches, selbstständiges Arbeiten; professionelles Team-/Kommunikationsverhalten

KARRIERE Entgeltgruppe P7 TVöD in Teilzeit oder Vollzeit; bedarfsorientierte sowie strukturierte Einarbeitung; umfangreiche Weiterbildungsangebote am hauseigenen Institut für Weiterbildung

ARBEITGEBER Das Klinikum Braunschweig als Maximal­versorger bietet neben fachlicher Vielfalt diverse Benefits, zum Beispiel Betriebskita, Jobticket, Hilfen bei sozialen Fragen, Employee Happiness Managerin

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2023-06-10T18:43:09+02:00
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