Sturzprävention:
Stürze im Alter vermeiden

Die Sturzhäufigkeit nimmt ab dem 65. Lebensjahr zu. Die Pflegefachkraft Andrea Szendzielorz erklärt, wie sich das Risiko dafür im häuslichen Umfeld senken lässt.

Autorin: Sabrina Mandel

Weil ihre Muskulatur nicht mehr so ausgeprägt ist wie zuvor, haben ältere und kranke Menschen häufig weniger Kraft, um ihre Körperbalance und ihr Gleichgewicht zu halten. Auch die Konzentrationsfähigkeit ist oft nicht mehr dieselbe wie in jungen Jahren und zudem lässt meist die Sehkraft nach. „All diese Faktoren erhöhen das Risiko eines Sturzes, der zu Prellungen, Schürfwunden, Verstauchungen und im schlimmsten Fall sogar zu Knochenbrüchen führen kann“, weiß Andrea Szendzielorz.

„Fachleute informieren in Senioren- und Pflegestützpunkten zu wohnraumverbessernden Maßnahmen, zur Alltagsbewältigung und Einrichtung eines Hausnotrufs“, erklärt die Expertin die gesetzlich geregelten kostenlosen Ansprüche.

Empathie zählt bei Pflegekräften

  • durch Stehen auf einem Bein Gleichgewicht und Balance trainieren: der nach vorne ausgestreckte Fuß zeichnet Kreise und Striche in der Luft, nach zehn Sekunden Standbein wechseln. Fortgeschrittene schließen die Augen. Möglichkeit zum Festhalten muss in Reichweite sein.
  • technische Hilfsmittel wie den Rollator nutzen, aber auch den korrekten Umgang üben
  • ausgewogene Kost und ausreichend Flüssigkeitszufuhr, um Schwindel und Gleichgewichtsstörungen zu vermeiden
  • Stolperfallen entfernen (Teppichläufer oder Möbel, die Wege versperren)
  • festes Schuhwerk tragen
  • für gute Lichtverhältnisse sorgen, auch nachts

Die Expertin

Andrea Szendzielorz ist examinierte Krankenschwester, staatlich geprüfte Pflegeberaterin und zertifizierte Case Managerin (DGCC)*. Sie arbeitet nach dem „Expertenstandard Sturzprophylaxe in der Pflege“. Im Klinikum Braunschweig ist sie in der Stabsstelle der Pflegedienstleitung für Pflegedokumentation zuständig.

*(DGCC, Deutsche Gesellschaft für Care und Case Management)

2023-06-10T19:06:26+02:00
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